Fragen & Antworten zu "Botulinumtoxin"



Durch Botox wird die Muskulatur, welche Falten hervorruft, gezielt entspannt. Diese Methode eignet sich z.B. für die sog. Zornesfalten, Denkerfalten, Krähenfüsse oder bandförmige Verdickungen am Hals (Platysma Bänder). Bei der Behandlung werden geringe Mengen von Botulinum Toxin A (Botox, Dysport) in die Muskeln gespritzt. Die Mengen sind so gering, dass auf keinen Fall Vergiftungen ausgelöst werden können. Die Wirkung tritt nach etwa 24 bis 72 Stunden ein und hält 4 bis 6 Monate an. Die Behandlung kann beliebig oft wiederholt werden. Bei wiederholter Anwendung beobachtet man auch, dass die Falten insgesamt auf Dauer abgeflacht werden, da der Muskelzug fehlt. Einzige Nebenwirkung ist eine mögliche Überdosierung die zur vorübergehenden Schwächung benachbarter Muskeln (Lidhebung, Halsmuskulatur) führen kann. Die kleinste Verkaufmenge enthält 100 E (Botox) bzw. 500 E (Dysport). Für eine Behandlung wird etwa bis zu einem Fünftel dieser Dosis verwendet.
Das Hauptrisiko bei der Anwendung ist, dass auch Muskeln der Umgebung gelähmt werden können, zum Beispiel der Lidheber bei der Behandlung der Zornesfalte oder Schluckmuskulatur bei der Behandlung der längsverlaufenden Halsfalten. Diese Nebenwirkungen sind zwar lästig, verschwinden aber auch nach 3 bis 6 Monaten wieder. In ganz seltenen Fällen entwickeln sich durch wiederholte Gaben Antikörper, welche die Wirkung behindern. Vergiftungserscheinungen sind praktisch ausgeschlossen, da etwa 50 Ampullen Botulinumtoxin benötigt werden, um Vergiftungserscheinungen aus zulösen.
Das Risiko ist etwa gleich Null, wenn alle bisherigen Erkenntnisse über die Wirkungsweise und die Nebenwirkungen berücksichtigt werden.
Dysport ist für die Faltenbehandlung weltweit nicht zugelassen, wird aber dennoch angewandt. Dies bezeichnet man als Offlabel-Use. Gegenüber Botox ist Dysport etwa um ein Drittel schwächer in der Wirksamkeit. Botox ist in der Schweiz, Frankreich, Polen, USA und Kanada zur Faltenbehandlung zugelassen, jedoch nicht in Deutschland (ebenfalls= Offlabel-Use).
Die Kombination kann sowohl bei Hautoberflächenbehandlungen als auch bei chirurgischen Eingriffen - z.B. durch Entspannung bzw. Ruhigstellung des Behandlungsgebietes - sehr nützlich sein.